Rechtschreibung/Grammatik

Tageszeiten und Zeitangaben: Groß oder klein?

 

Großschreibung bei substantivischem Gebrauch

 

... als Substantive mit Artikel, Präposition usw.

An diesem Morgen wurde die Kreissäge repariert.

Am Mittag erfolgte die Sicherheitsinspektion.

Diesen Abend muss die Apparatur funktionieren.

... nach den Adverbien (vor-)gestern, heute, morgen, übermorgen

Wir treffen uns heute Mittag zum Essen.

Die Stundungsfrist läuft übermorgen Mitternacht ab.

Unser Mechaniker in Dortmund rief gestern Abend an.

Sicher sind wir bis morgen Abend mit dem Luftschichtmauerwerk fertig.

... bei besonderen Kalendertagen (die wie Eigennamen verwendet werden)

 Der Erste Mai ist als gesetzlicher Feiertag arbeitsfrei

Der Heilige Abend ist ein (fast) normaler Werktag.

... bei Zusammensetzung von Wochentag und Tageszeit

Der Notdienst im Werk ist am Samstagabend oft stressig.

Mit unseren "Special Guests" essen wir am Freitagabend im Restaurant.

 

Kleinschreibung bei nicht substantivischem Gebrauch

 

... als "echte" adverbiale Zeitangaben und als Adverbien auf -s und -ens

Die Furniere werden spät nachmittags verleimt.

Wir schließen das Tor mitternachts um 00:00 Uhr ab.

Die Techniker arbeiten von morgens bis abends durch.

Sie legen aber nachmittags eine Kaffee-Pause ein.

Die Schubladen werden mittwochabends oder donnerstags angepasst.

... Zahlen bei Zeitangaben

Zwischen acht Uhr und acht Uhr fünf wurde die E-Mail versendet.

Um viertel sieben (vgl. halb sieben) rief sie an.

Die S-Bahn fährt erst gegen drei Viertel acht ab.

Um zehn nach neun wurde der Beschluss gefasst.

Die Präsentation muss um Viertel vor elf abgebrochen werden.

 

Besonderheit: "früh"

 

Die Angabe früh ist adverbial zu verstehen und deshalb kleinzuschreiben:

früh am Morgen, von früh bis spät, von früh auf, Montag früh, morgens früh.

Bei der Ableitung vom Wort "die Frühe" schreibt man Früh allerdings groß:

morgens in der Früh, in aller Früh